Eugen, 61 (28.10.2011)

Alter schützt vor Kempo nicht    ;-)

Mit meinen nunmehr gut 61 Jahren habe ich noch einmal angefangen, nach einer Schule für effektive Selbstverteidigung zu suchen, insbesondere nach einigen doch sehr beunruhigenden Medienberichten über Gewaltexzesse beispielsweise in Berlin und anderswo. Ich wollte nicht die Befürchtung haben müssen, von vornherein ausgeliefert zu sein und geringe Chancen auf Wahrung meiner Integrität erkennen zu müssen. In der Vergangenheit hatte ich bereits erste Erfahrungen mit Karate in der Stilrichtung "Shotokan" gesammelt; mir war diese Stilrichtung aber - jedenfalls nach meiner Wahrnehmung - zu wenig orientiert an Selbstverteidigung.

Mir gefällt hier die Orientierung an den teilweise einfach anmutenden aber sehr effektiven Strategien, Taktiken und Techniken zur Selbstverteidigung. Ich habe hier gelernt, meine Voraussetzungen - kein Mangel an Masse, kein Übermaß an Talent - trotzdem effektiv in eine Auseinandersetzung einzubringen und meine Pfunde - zumindest ansatzweise - zu meinem Vorteil zu nutzen, indem ich mir beispielsweise einen stabilen Stand bei tiefem Schwerpunkt erkämpfe und das Vorhaben des Angreifers so weit wie irgend möglich erschwere.

Es gibt einen weiteren Punkt: Mit Sensei Micha Denk arbeite ich an Entwicklung, Ausbau und Propagierung der Idee "Gewaltprävention, Deeskalation, Zivilcourage". Ich vertrete die Auffassung, ohne ein Mindestmaß an Fähigkeit zur Selbstverteidigung sei es nahezu unmöglich, Zivilcourage in einer - für mich oder für andere - bedrohlich erscheinenden, möglicherweise zu eskalieren drohenden Situation anzuwenden und wirksam einzuschreiten, um die Situation in den Griff zu bekommen und Schäden so weit wie irgendwie möglich zu vermeiden.