Ajka
Ajka, 21, Studentin
2.Dan Shotokan-Karate

Seit 13 Jahre trainiere ich Shotokan Karate und vor einem Jahr hat mich ein Trainingspartner zu seinem Kempokurs für Anfänger eingeladen. Da seine - für Shotokan untypische Kampfart - realitätsnah und wirkungsvoll ist, habe ich mich entschieden mitzumachen. So wurde ich vor einem Jahr endlich wieder zum Anfänger.

Anfangs empfand ich Kempo als Shotokan für Fortgeschrittene. Die ersten Bewegungen waren meinem Körper bekannt. Dafür aber waren selbst das Aufwärmtraining und der Trainingsablauf so gestaltet, dass man das traditionelle Shotokan-Training als langweilig bezeichnen könnte. Die trainingsbegleitende Musik, die ständige Bewegung und die unzähligen Wiederholungen haben mich schon öfters aus dem Konzept gebracht.

Im Kempotraining wurde mir klar, dass ich bloß meine Mitte halten soll und dann am Partner dran bleiben und mich weiter bewegen kann. Ich lernte neue Ausweichmöglichkeiten kennen, ich begann anders mit den Angriffen umzugehen. Die Idee von Kempo, dass eine Bewegung dem Feuer entspricht, eine andere aber mehr wie Wasser, Luft oder Erde ist, hat mein allgemeines Verständnis für Karate weiterentwickelt. Langsam interessierte ich mich immer mehr für Kempo. Nach dem Training hatte ich sowohl Muskelkater, als auch Arbeit für den Kopf. Dazu kamen die klasse Trainingspartner, die sich beim Training hingeben und der Sempai, der sich für jeden Zeit nimmt und jeden, entsprechend seinem Niveau, herausfordert. Es gab Wochen, in denen ich öfters Kempo trainierte als Shotokan. Kurz gesagt: Ich war begeistert.

Mittlerweile trainiere ich wieder überwiegend Shotokan, besuche aber 2 mal pro Woche das Kempotraining. Es ist für mich nicht mehr Shotokan für Fortgeschrittene sondern eine Kampfkunst mit eigenen Prinzipien. Eine große Bereicherung, die man nicht verpassen darf.