Mimi
Miriam "Mimi" Groh

Ich heiße Miriam Groh und bin 18 Jahre alt. In der Kempo - Gruppe werde ich aber Mimi genannt und bin eine der Jüngsten. Mit dem Kempo habe ich im Februar 2005 angefangen. Über meine Schwägerin Katja bin ich zu dieser bunt gemischten Gruppe gestoßen, in der der Unterschied von Alter und Größe der Teilnehmer doch etwas größer ist als ich anfangs erwartet habe.

Doch das schadet auf keinem Fall der Qualität des Trainings! Durch unsere unterschiedlichen Voraussetzungen können wir viel von einander lernen, doch das ist nicht immer leicht. Aber was wäre das Training bei Micha (unserem Trainer) ohne kleine, manchmal auch große Herausforderungen!? Ich finde die Eigenschaften, die ich seit Trainingsbeginn gestärkt oder neu erlangt habe (besseres Durchhaltevermögen, mehr Disziplin, besseres Körpergefühl, schnellere Reaktionsfähigkeit, .... , und natürlich massig Bauchmuskeln) kann man wunderbar im täglichen Leben gebrauchen, aber die kommen ja nicht von alleine.

Hierbei hilft mir das Training genauso wie bei Stressabbau, dem Ausgleich von Körper und Geist (ich weiß klingt schon abgekaut, ist aber so), und dem Abbau von Ängsten. Speziell als junges Mädchen wird man oft „blöd angelabert“; ich habe mir das früher natürlich auch nicht gefallen lassen, aber es ist wirklich sehr hilfreich zu wissen oder sich wenigstens mal darüber Gedanken gemacht zu haben, wie in so einer Situation zu handeln ist.

Doch darüber nachzudenken und zu wissen wie sich gewisse Situationen anfühlen, sind zwei verschiedene Sachen, denn der tollste “Plan“ hilft einem nichts, wenn man unter Schock steht. Im Training kann man Sachen ausprobieren mit der Gewissheit, dass einem nichts passiert:

Wie fühlt es sich an, wenn 100 Kilo auf einem liegen? Oder was machen, wenn jemand dich würgen will? Das klingt zwar alles sehr brutal, ist es aber nicht, denn es hat immer jemand ein Auge darauf, dass nichts passiert!

Davor habe ich Basketball gespielt, doch ich wollte keine Teamsportarten mehr ausüben. Trotzdem wollte ich irgendwann wieder Sport machen, um fit und ehrlich gesagt, auch um schlank zu bleiben. Für Kampfkünste habe ich mich schon immer interessiert, habe mich jedoch nie getraut, in einen der Vereine zu gehen. Ich habe gedacht, dass die Anfänger alle wesentlich jünger sind als ich und die Leute in meinem Alter alle schon zu den Fortgeschrittenen zählen. Das ist natürlich nicht der Fall und so habe ich mir irgendwann einige Anfängerkurse anderer Kampfkünste und Selbstverteidigungsarten angesehen (natürlich habe ich mittrainiert und nicht nur zugeschaut ...). Doch entweder war die Ausübung zwar sehr traditionell, aber wenig hilfreich für die Selbstverteidigung oder es ging um das reine körperliche Training ohne Sinn und Bedeutung der einzelnen Gesten oder Rituale, soweit diese überhaupt vorhanden waren.

Im Kempo habe ich für mich die richtige Mischung aus Tradition und Training gefunden. Das Training gibt mir mehr als nur körperliche Fitness. Das ist schwer zu beschreiben und natürlich vom Charakter der Person abhängig; ich schmeiße z.B. die Sachen nicht mehr hin und ärgere mich dann später darüber, so wie früher. Hinzu kommt, dass ich mich in großen Vereinen bis jetzt nie wohl gefühlt habe. Unsere Teilnehmerzahl ist immer sehr überschaubar, sodass ich mich sehr schnell wohl gefühlt habe, was schließlich auch wichtig fürs Training ist!

Außerdem kann unser Trainer dann wirklich intensiv auf jeden Einzelnen eingehen, was er auch ganz toll macht!
Neben den ernsten Dingen, wie Tradition, Disziplin ... steht natürlich der Spaß und zwar im Vordergrund!

Im Sommer diesen Jahres habe ich auch schon meine erste Gürtelprüfung gemacht und auch bestanden. Jetzt trage ich (ganz stolz) den roten Gürtel.